Der Ortsteil Weiler

Bei der Gründung des Klosters St. Georgen war ein „Hermanus de Wilere“ als Zeuge mit dabei; sein Name war der Anlass für die großartige Neunhundertjahr-Feier in Weiler im Jahr 1983, die besonders mit dem historischen Hochzeitszug großes Interesse fand. Der Ort Weiler erscheint dann 1132 im Zinsrodel des Klosters St. Peter als „superiorem Wilare“ - oberer Weiler. Die Herren von Burgberg hatten Besitz in Weiler, später auch das Patriziergeschlecht Haugg aus Rottweil. Die Haugg verkauften 1445 und 1452 ihre Anteile an den Grafen Ludwig von Württemberg. Bis 1810 verblieb Weiler beim Herzogtum Württemberg, in welchem Herzog Christoph 1556 die Reformation einführte. Die Württemberger fassten Burgberg, Erdmannsweiler und Weiler zu einer Einheit zusammen und bildeten so den Stab Weiler. Ein Stabsvogt übte die einfache Gerichtsbarkeit aus. Im Jahr 1850 löste sich der Stab Weiler auf, alle drei Orte wurden selbständig. Bei der jüngsten Gebietsreform votierte Weiler zu Königsfeld. Eine enorme Fusionsprämie machte diesen Schritt erträglicher. Das größte Projekt, das im Zusammenhang mit diesen Mehrzuweisungen gewünscht wurde — eine Gemeindehalle — ist zwischenzeitlich ebenfalls verwirklicht worden. Dabei wurde natürlich der Baufortschritt in Weiler aufmerksam verfolgt. Ich erinnere mich noch gut an die Bemerkung eines Zimmermanns, dass man beim Aufrichten der sehr langen Leimbinder hoch oben schon mal weiche Knie bekommen könne. Für die Finanzierung des Gebäudes konnten zusätzlich 150.000 DM verwendet werden, die für eine Bahnstromleitung über Weiler Gemarkung zugestanden wurden. Vor der Reformation war Weiler kirchlich Mariazell zugeordnet. Die heutige Kirche besteht seit 1739, ihre Vorgängerin ist im dreißigjährigen Krieg, wie der Ort selbst, niedergebrannt worden. Bei der jüngsten Renovierung kamen Fresken zum Vorschein, die auch Fachleute interessierten. Eine eventuelle Restaurierung der Fresken bleibt allerdings späteren Jahrzehnten vorbehalten. Zum Kirchspiel Weiler gehören seit mehr als 400 Jahren Burgberg, Erdmannsweiler und Weiler. Weiler hat eine Gemarkungsfläche von 577 ha und die Einwohnerzahl stieg auf 620 Personen.
Folgende Vereine und Vereinigungen sind in Weiler vorhanden und bereichern in vielfältiger Hinsicht das Gemeinschaftsleben:
Freiw. Feuerwehr Königsfeld, Abt. Weiler
Die FFW wurde im Jahre 1939 gegründet, vorher sorgte eine sogenannte Pflichtmannschaft für den Brandschutz. Ein Gerätehaus konnte 1965 bezogen werden. Für den Ernstfall steht ein LF 8-Fahrzeug zur Verfügung. Vor wenigen Jahren wurde im Gerätehaus ein heimeliges Florian-Stübchen eingerichtet. Die Teilnahme an Leistungsprüfungen und Wettkämpfen ist für die Wehrmänner fast selbstverständlich. Die Abteilungswehr hat eine Stärke von 23 Mann und die Altersmannschaft besteht aus 11 Mann. Abteilungskommandant ist Frank Krißler.
 
 
Fußball-Club 1952 Weiler e. V.
Der FC Weiler hat seinen heutigen Sportplatz in mehreren Etappen angelegt und ausgebaut. Zunächst musste das Spielfeld hergerichtet werden. Dann bauten die Mitglieder ein Clubhaus, das 1975 fertig gestellt wurde. Wasser- und Stromleitungen wurden verlegt. Ein Jahr später folgte die Flutlichtanlage. Schließlich konnte 1999 eine Erweiterung des Clubhauses abgeschlossen werden. Auf sportlichem Felde sind zwei Aktivmannschaften und dreißig Jugendspieler vorhanden. Der FC hat 234 Mitglieder.
Vorsitzender ist Uwe Gönner.
 
Landjugendgruppe Weiler
Die LJG besteht seit dem Jahr 1968. Damals fanden sich junge Menschen zusammen, um das örtliche Brauchtum zu pflegen. Als Jugendorganisation sind die LJ-Gruppen im BLHV zusammengefasst. Ein Gruppenraum konnte im Dachgeschoss des Feuerwehr-Gerätehauses ausgebaut werden.
Bereits mehrmals war die Landjugendgruppe Ausrichter des Kreiserntedankfestes. Anlässlich der Sommersonnenwende wird jährlich ein großes Lagerfeuer entzündet. Der vorweihnachtliche Altennachmittag wird von dieser Gruppe seit ihrem Bestehen kreativ gestaltet. Die LJ-Gruppe hat 130 Mitglieder. Vorsitzender ist Frank Müller.
 
Radfahrerverein „Wanderlust“ 1906 Weiler e. V.
Vor fast hundert Jahren gründeten zehn Radsportbegeisterte den RV „Wanderlust“. Das „Radwandern“ begann, wobei Strecken über 50 km keine Seltenheit waren. Der Verein widmete sich auch gleich dem Theaterspielen, das nach einer Unterbrechung, vor 20 Jahren wieder aufgenommen wurde. Alljährlich wird an Kirchweih die örtliche Vereins- und Dorfmeisterschaft ausgetragen. Der RV hat 160 Mitglieder.
Vorsitzender ist Peter Schnurr.
 
Rentnervereinigung Weiler
Die RVW besteht seit 1981 und trifft sich allmonatlich zur gemütlichen Runde. Mit Akkordeonbegleitung werden vertraute Lieder gesungen. Jährlich stehen außerdem zwei Halbtagsausflüge auf dem Programm. Die RV umfasst derzeit 40 Personen.
Obmann ist Peter Hall.
 
Sportschützenverein 1926 Weiler e. V.
Der SSV hat, ein enormes Baupensum leisten müssen. Im neuen Schützenhaus, das 1986 eröffnet wurde, sind sechs Schießbahnen für Kleinkaliber und neun Stände für Luftgewehr untergebracht. Das Schützenhaus besitzt Wasser-, Strom- und Kanalanschluss. Jeweils im Herbst wird beim Königsschießen der Schützenkönig ermittelt. Von den 130 Schützenbrüdern und Schützenschwestern aus zehn Ortschaften sind 15 aktive Schützen.
Oberschützenmeister ist Manfred Schuler.
 
Frauenchor
Seit Jahrzehnten werden in Weiler bei Begräbnissen Grablieder gesungen. Früher sang der Kirchenchor, zeitweilig waren es sogar Schüler. Im Jahre 1964 bildete sich der Frauenchor, der fortan diese Aufgabe übernahm. Später entstand in Erdmannsweiler ebenfalls ein Frauenchor. Beide Chöre stützen und verstärken sich gegenseitig. Nicht nur bei kirchlichen, sondern auch bei weltlichen Anlässen tritt der Frauenchor auf. In den letzten Jahren wird zudem immer wieder mit dem Jubiläumschor Erdmannsweiler gesungen. Beim Frauenchor engagieren sich gegenwärtig zwölf Sängerinnen.
Ansprechpartnerin ist Frau Liesel Jäkle.
 
Evangelischer Kirchenchor
Die Anfänge des Kirchenchors gehen bis ins Jahr 1907 zurück. Lange Jahre war der Chor als Verein organisiert. Insbesondere bei festlichen Gottesdiensten, aber auch bei anderen Anlässen wirkt der Chor mit. Der ev. Kirchenchor hat 25 Sängerinnen und Sänger.
Obmann ist Peter Schnurr.
 
Posaunenchor
Der Posaunenchor wurde 1952 von Pfrarrer Schneider gegründet. Seither spielt der Posaunenchor bei allen feierlichen Anlässen innerhalb und außerhalb der Kirche. Das Geburtstagsblasen ist ebenfalls fester Bestandteil seines Wirkens. Der Posaunenchor hat zwölf Bläserinnen und Bläser.
Die Leitung obliegt Karl-Heinz Heim.
 
Erich Link, Bürgermeister und Ortsvorsteher a. D.
 


  • Gemeinde Königsfeld
  • im Schwarzwald
  • Rathausstraße 2
  • 78126 Königsfeld